Als einer der herausragendsten Essayfilme der Filmgeschichte gibt »Sans Soleil« seinen Zuschauer*innen auch beim zweiten und dritten Sehen noch neue
Entdeckungen, Assoziationen und Rätsel mit auf den Weg.
Aus einer umfangreichen dokumentarischen Materialsammlung heraus collagiert, beginnt der Film mit einem Bild dreier Kinder in Island, begibt sich dann nach Japan und Afrika, erzählt von Revolutionen, Katzen und Hitchcocks „Vertigo“. Chris Marker meditiert dabei auch über die Vergänglichkeit von Schönheit, die Unzuverlässigkeit von Erinnerungen und dieGrenzen menschlichen Verstehens. Zur poetischen Verfremdung trägt eine weibliche Erzählstimme bei, die fiktive Briefe und Tagebücher eines reisenden Kameramanns vorliest. In unseren Zeiten permanenter digitaler Bild- und Reizüberflutung bleiben Markers Reflexionen über das fragile kulturelle Gedächtnis relevanter denn je.
Unser Gast Daniela Kinateder hat »Sans Soleil« ausgewählt, weil dessen „offene Erzählweise eine Einladung an die Zuschauenden ist, in Bildern und durch Bilder zu denken – ein Ansatz, der mir auch aus Arbeiten der Visuellen Kunst und der Bildenden Kunst vertraut ist. Mich berührt zudem das Staunen, welches der Film auslöst.“
Eine Veranstaltung von Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst
in Kooperation mit der ifs Internationale Filmschule Köln, im Rahmen des Filmforums NRW e.V. und mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln.