Der für seine außergewöhnliche Bildsprache bekannte Regisseur Ôbayashi Nobuhiko (1938-2020) hat in den 1980er Jahren drei Fantasy-Dramen zum Thema Jugend geschaffen, die in seiner Heimatstadt Onomichi, Präfektur Hiroshima, spielen. Nach Tenkôsei („I Are You, You Am Me“, 1982) und Toki o kakeru shôjo („The Little Girl Who Conquered Time“, 1983) ist Sabishinbô der dritte Teil dieser sogenannten Onomichi-Trilogie.
Der Oberschüler Hiroki ist der einzige Sohn eines buddhistischen Tempelpriesters und wird von seiner Mutter zum Lernen und Klavierspielen angetrieben. Viel lieber beschäftigt er sich aber damit, die Schülerin Yuriko durch ein Teleobjektiv zu beobachten, wenn sie auf dem Klavier der benachbarten Mädchenschule melancholische Lieder spielt. Wegen ihrer traurigen Ausstrahlung nennt er sie heimlich Sabishinbô („Fräulein Einsam“). Das Leben von Hiroki gerät durcheinander, als ein mysteriöses Mädchen auftaucht, das Yuriko zum Verwechseln ähnlich sieht und sich selber Sabishinbô nennt. Die Gestalt nimmt auf einmal geisterhafte Züge an, Vergangenheit und Gegenwart beginnen sich zu überlappen und die Grenzen von Realität und Imagination verschwimmen.