In Korea fragt man nicht „Wie geht es Ihnen?“, sondern „Haben Sie schon gegessen?“. Für Young-goon sind diese Fragen analog: Überzeugt davon, eine Cyborg zu sein, verweigert sie Nahrung, und wechselt nur ab und an ihre Batterien. In einer Nervenklinik begegnet sie Il-sun, der meint, er könne Menschen ihre Eigenschaften und Gefühle stehlen. Der Beginn einer exzentrisch-zarten Romanze - wäre da nicht die harte Realität, die durch das märchenhafte Setting lauert: Young-goon droht bald an Unterernährung zu sterben. Doch Il-sun ist an ihrer Seite und zu allem bereit. Einfühlsam, mit Fokus auf das Innere seiner Figuren, erschafft PARK eine Art sozial-kritische Version von „Die fabelhafte Welt der Amélie“ – verträumt, nur weniger süß als bitter, und immer in Betracht gezogen, dass die mitunter komischen Neurosen, Ängste und Zwangsvorstellungen für seine Figuren eine Realität darstellen, die traurige Folgen haben kann.