Die Sprachartistik des Autors, Kabarettisten und Filmemachers Heinrich Pachl (1943-2012) ist legendär. Mit ungeheurer Wortdichte, mit Witz und Ironie deckte er gesellschaftliche Machtstrukturen und Vertuschungsmechanismen auf.
Im Film „Die halbe Wahrheit“ (D 1976 • 30 Min.) zeigte Pachl, wie sich allein durch die Sprache der Verwaltung staatliche Macht gegen Menschen manifestiert. Im Jahr 1976 – zu Zeiten von Straßenerweiterungen und massenhaftem Abriss von alten Häusern in Nippes – lässt er Bürger*innen zu Wort kommen, die kämpferisch und zuweilen mit Galgenhumor der kargen Verwaltungssprache ihre eigenen Vorstellungen entgegensetzen.
Dazu zeigen wir Filmausschnitte von Sprachduellen und anarchischen Wortspielen zwischen Heinrich Pachl und seinem unvergessenen Kollegen Matthias Beltz (1945-2002). Ihr gemeinsames Ziel: mit Worten und Pointen aufklären und das Lachen hintergründig provozieren.
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