Der 2014 Cannes Palm d’Or Gewinner ist eine Charakterstudie, die sich viel Zeit nimmt: Zum Hinschauen und Hinhören, zum Verharren und zum Nachdanken. Dabei geht es weniger um Entwicklungen als um Enthüllungen. Der anfangs so sympathische Held – ein Ex-Schauspieler, der ein Hotel in Kappadokien führt – entpuppt sich als Tyrann. Sein Geld und seine Sprache sind die Machtmittel, mit denen er andere lockt, verführt und beherrscht. Es lohnt sich, drei Stunden zu investieren, um diesen Film zu „erfahren“, die ausgefeilten Dialoge, seinen faszinierenden Bilder und nicht zuletzt die Hinterlist, mit der Nuri Bilge Ceylan dem Publikum sein Bild eines charmanten Despoten unterjubelt.