In seinem Meisterwerk Ugetsu Monogatari erzählt Kenji Mizoguchi die Geschichte des Töpfers Genjuro und seines Schwagers, des Bauern Tobei, die Ende des 16. Jahrhunderts mit ihren Frauen in einem kleinen Dorf mitten in einem von Bürgerkriegen heimgesuchten Gebiet leben. Sie haben Ambitionen, aus den Wirren des Krieges Profit zu schlagen. Genjuro will mit seinen Töpfen in die Stadt fahren und schnell viel Geld verdienen, Tobei als Samurai Ruhm und Ehre erlangen. Beide riskieren alles – und verlieren ihre Familien. Das Streben nach Geld und Ruhm geht unweigerlich mit dem Verlust innerer Werte einher.
Obwohl die Geschichte überwiegend aus der Sicht der beiden Männer, insbesondere Genjuros, erzählt wird, sind die eigentlichen Hauptfiguren die Frauen. Mizoguchi versucht im Genre des historischen Films die Mechanismen der Unterdrückung und Gewalt in der japanischen Gesellschaft aufzuzeigen. In langen Einstellungen, mit bewegter Kamera und Überblendungen gelingt es ihm dabei, Traum und Wirklichkeit, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verweben.